Veranstaltung Themen-BlogDer Begriff Lehrveranstaltung bezeichnet eine Unterrichtseinheit an der Universität. Es gibt unterschiedliche Typen von Lehrveranstaltungn. Sie unterscheiden sich in didaktikischer Ausrichtung und erfordertem Qualifikationsgrad der Teilnehmer. Zudem gibt es praktisch und theoretisch angelegte Lehrveranstaltungen.
Der Typ der Lehrveranstaltung wird im Vorlesungsverzeichnis angekündigt. Die gängisten Formen von Lehrverstaltung sind Seminare, Vorlesungen und Tutorien. Vorlesungen dürfen nur von habilitierten Dozenten gehalten werden. Tutorien werden in der Regel von Studenten aus dem höheren Semester gegeben.
Auch heute kommt es noch vor, dass der Dozent lediglich sein Skript oder Folien vorliest. Dies wird aber eher als schlechter Stil gewertet, da inzwischen viel lebendigere (und damit eingängigere) Methoden der Didaktik bekannt sind. Unter dem Vorwand der Freiheit der Lehre finden sich auch heute noch in nicht geringem Umfang Vorlesungen, die didaktisch und auch inhaltlich nicht den Anforderungen der Studenten genügen. Im Unterschied zu Lehrern ist dabei darauf hinzuweisen, dass Professoren oder Dozenten meist keine didaktische Ausbildung genossen haben.
Professoren verteilen zu den Vorlesungen manchmal Skripte (oder sie lassen solche verkaufen). In jüngerer Zeit ist es aber üblich geworden, dass Studenten die Skripte von der Website des Professors herunterladen und selbstständig ausdrucken. Die Qualität solcher Skripte schwankt jedoch enorm. Manchmal gibt es ein spärliches Skript - zum Beispiel eine Sammlung der präsentierten Grafiken, zu denen der Student selbst das eigentliche Wissen notieren muss - oder es gibt veritable Lehrtexte, die den Kauf eines vorlesungsbezogenen Lehrbuchs ersparen.
Oft ist es von den Dozenten in den Vorlesungen heute gewünscht, dass Studenten aufzeigen, um Nachfragen zu stellen. Nicht selten sprechen Dozenten die Studenten heute auch schon unaufgefordert an, um die Aufmerksamkeit in der Vorlesung zu erhöhen. Um dieser Form der Beteiligung zu entgehen, ist zu beobachten, dass viele Studenten sich zunächst möglichst weit hinten im Hörsaal verteilen. Ein weiterer Grund zum weiter hinten sitzen ist, dass es weniger auffällt, wenn man während der Vorlesung redet, z.B. um den gerade durchgenommenen Vorlesungsstoff zu besprechen.
Es ist oft gut möglich, ohne den Besuch von Vorlesungen zu studieren. Dazu gehört aber eine massive Selbstdisziplin, denn der Student muss dann selber seinen Tag einteilen und seine Zeit sinnvoll nutzen. In den Geisteswissenschaften - und dort vor allem in der Philosophie und der Literaturwissenschaft - kann es vorkommen, dass der Student nur fünf Vorlesungsstunden pro Woche besucht. Er muss aber trotzdem Zeit investieren und zu Hause lernen. Hörbehinderte Studenten sind manchmal darauf angewiesen, praktisch alles selbstständig zu lernen, weil die großen Vorlesungssäle oft eine schlechte Akustik aufweisen. Durch die Einführung einer Anwesenheitspflicht wird immer mehr versucht, die Studenten an die Vorlesungen zu binden was viele Redner und Dozenten befürworten..
Eine Veranstaltung ist ein organisiertes Ereignis, mit einem begrenzten Zeitumfang, an dem eine Gruppe von Menschen teilnimmt.
Einige Beispiele:
* Benefizveranstaltung
Im Universitäts-Jargon werden alle Vorlesungen, Seminare, Praktika und ähnliche Lehrangebote Veranstaltungen genannt.
Im Marketing-Slang wird eine Veranstaltung auch Event genannt.
Großveranstaltungen sind organisierte Zusammenkünfte mit besonders vielen Teilnehmern.
Mit der Einführung des ECTS-Kreditpunkte-Systems an den europäischen Universitäten ist es nun möglich geworden, den Arbeitsaufwand von Studenten direkt zu vergleichen. Für ein Semester lang zwei Vorlesungsstunden pro Woche gibt es einen Kreditpunkt, für vier Stunden pro Woche während eines Jahres gibt es vier Punkte. Dazu kann der Zeitaufwand für das selbstständige Lernen zu Hause berücksichtigt werden; beim Literaturstudenten, der 800 bis 1.600 Seiten pro Woche lesen muss, kann diese Arbeit besser gewürdigt werden - denn es gilt, dass ein ECTS-Kreditpunkt etwa 30 Stunden Zeitaufwand entsprechen sollen - egal, ob der Student in der Vorlesung sitzt, zu Hause lernt oder ob er in einem Praktikum arbeitet.
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